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Karies, was ist das eigentlich? Wenn ich zum Zahnarzt gehe, redet er oft von Karies. Er erzählt, dass ich meine Zähne gut putzen muss und mit der Ernährung aufpassen soll. Erklärt er aber auch genau um was es eigentlich geht? Putze ich meine Zähne richtig?
( Lesen Sie lieber kürzere Texte? Hier ein kurz Artikel über Karies)
Fangen wir beim Anfang an. Wie entsteht Karies? Ich versuche dies zu erklären. Die Milchzähne, 20 Stück, brechen in der Regel im ersten Lebensjahr durch, einer nach dem anderen. Wie stolz wir sind auf den ersten Zahn! Das muss gefeiert und ordentlich gepflegt werden. Die Milchzähne werden nach einer Pause durch die bleibenden Zähnen ersetzt. In den meisten Fällen kommt ein gesunder Zahn zum Vorschein und das Zahnfleisch umgibt den Zahn. Das kann man sich wie einen Rollkragen vorstellen. Um den Zahn herum befindet sich der Zahnfleischrand, ein Saum, der zur Zahnkrone offen und zur Wurzel angewachsen ist. Ein Abwehrmechanismus um den Zahn und die unteren Strukturen wie der Knochen zu schützen. Diese Rille kann man sich wie ein kleines Biotop vorstellen. Es ist feucht, von Bakterien und Abwehrkörper besiedelt. So lange das Gleichgewicht zwischen den Bakterien stimmt, geht alles gut. Wie auch draußen in der Natur. In dem Zahnfleisch Rand, überall in der Mundhöhle und im ganzen Körper hat es Bakterien. Wir brauchen die Guten und die Bösen, stimmt das Gleichgewicht nicht mehr wird das Zahnfleisch rot, vielleicht auch ein bisschen geschwollen oder schmerzhaft und es kann auch schneller bluten. Wir haben bereits schon eine Zahnfleischentzündung. Die Bakterien die dafür zuständig sind, haben wir zu viel Zeit gelassen sich zu vermehren und „Nahrung“ gegeben. Sie haben sich vermehrt, das Gleichgewicht wurde zerstört. Wie bei jeder Erkrankung. Außer die Bakterien, die das Zahnfleisch krank machen können, gibt es in der Mundhöhle auch Bakterien, welche sich vom Zucker ernähren und daraus Säure produzieren. Diese Säuren können den Zahnschmelz angreifen. Da kommen wir dem Thema Karies schon etwas näher. Denken Sie jetzt nicht nur an Haushaltszucker den wir dem Kaffee zufügen oder in Desserts und Süssigkeiten finden. Es gibt auch viele „versteckte Zucker“ viele Fertignahrungen und in vielen Getränken ist sehr viel Zucker enthalten, ein kleines Beispiel: ein Glass Apfelsaft enthält bis zu 5.25 Zuckerwürfel. Bakterien ernähren sich vom Zucker den wir konsumieren und scheiden Säure aus. Säure kann langsam den Schmelz auflösen/entkalken.Der Zahnschmelz, der Teil vom Zahn welcher man oberhalb des Zahnfleisches sieht, ist ein sehr hartes Material. Wir können in der Praxis mit Diamantenbohrer den Schmelz öffnen, aber Säure ist für den Zahn etwas sehr gefährliches. Es beginnt mit einer kleinen Entkalkung, Karies, welche für das Auge unsichtbar ist und anfangs auch keine Schmerzen auslöst, die aber mit der richtigen Reinigung und zusätzlichem Fluorid gestoppt werden kann. Wenn man die Bakterien nicht alle regelmässig entfernt so kann die Entkalkung im Zahnschmelz grösser werden und wächst auch tiefer in den Zahn hinein. Durch den Zahnschmelz bis in das Zahnbein, Zahnbein heißt in der Fachsprache Dentin, wenn die Karies das Zahnbein erreicht hat kann man die Entkalkung nicht mehr durch Hygiene und Fluorid stabilisieren und wenn der Zahnarzt die Entkalkung/Karies nicht Therapiert dann kann sie bis zum Nerv gelangen. Manchmal sehen wir eine Karies, wenn wir in den Mund schauen, manchmal ist sie nur auf einem Röntgenbild sichtbar. Vor allem die Nischen in den Zahnzwischenräumen oder die dünnen Fissuren auf den Kauflächen an den Zähnen sind für uns nicht immer sichtbar. Wir sehen diese Karies nur auf den Röntgenbilder und der Zahnarzt/Dentalhygienikerin kann sie eventuell mit den feinen Instrument ertasten.
Die Zähne, Mundhygiene und Ernährung, ist ein sehr komplexes Thema und ich werde versuchen in einfacher Form mit verständlichen Beispielen weiter darüber zu schreiben. Das Wohl der Zähne geht mir ans Herz, die Mundgesundheit steht auch im direkten Zusammenhang mit der allgemeinen Gesundheit. Es ist ein absolut individuelles Thema.